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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 3

1849 - Münster : Coppenrath
§♦ 1. Geographische Übersicht Italiens. Italien bildet eine große längliche Halbinsel, welche fast in der Form eines Reiterstiefels von Norden nach Süden 163 Meilen weit in das Mittelmeer ausläuft. Dieses Mer umfließt die Halbinsel von drei Seiten und führt auf jeder noch besondere Namen., Auf der nordöstlichen Seite bis zur Meerenge bei Hidruntum in Calabrien wird es nach der Stadt Adria Adria- tisch es Meer, ehemals auch das obere Meer (maro supe- rum) genannt, und der nordöstliche Theil desselben ist der Meer- busen von Triest (sinus Tergestinus). Auf der südöstlichen Seite, von Hidruntum bis zur sicilischen Meerenge, heißt es das Jo- nische Meer und bildet den Busen von Taranto (sinus Ta- rentinus); auf der südwestlichen das untere Meer (mare inferum) im Gegensätze zu dem oberen Meere; es hieß auch wohl das au so nische, tyrrhenische, tu sei sch e und li- gustische Meer, weil Länder mit diesen Namen längs der Küste sich ausbreiteten. Der nördlichste Busen dieses Meeres hieß damals der ligustische (sinus Ligusticus), jetzt „Busen von Genua." Nur im Norden hängt Italien mit dem übrigen europäi- schen Festlande zusammen. Hier bilden die Alpen mit ihren riesigen schneebedeckten Scheiteln gleichsam den Wächter der Grenze. Diese gewaltige Gebirgsmasse hat sich vom ligustischen Meerbu- sen aus längs der ganzen Grenze von Frankreich, Helvetien und Deutschland bis nach Pola in Istrien hinauf beinahe in einem 1*

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 4

1849 - Münster : Coppenrath
4 Halbkreise um Italien herumgelegt. Die einzelnen Äste und Zweige, welche ans diesem großen Gebirgsstocke auslaufcn, füh- ren in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen. Zn der westlichen Alpen kette gehören: die Seealpen vom ligusti- schen Meere bis zum Berge Vesulus (Visa); die Kottischen Al- pen bis zum Berge Cenis; sie sind so benannt worden nach Cottius, der hier zur Zeit des Kaisers Augnstus, dessen Bun- desgenosse er war, ein kleines Königreich besaß; und die graischen (so benannt nach einer kleinen griechischen Kolonie) oder savoyi- schen Alpen bis zum Montblanc, dem Riesen der europäischen Berge. — Zu den Mittel- oder Centralalpen werden ge- rechnet: die penninischen oder Walliser Alpen bis zum St. Gott- hard(n>on8 Adüla); die lepontinischen oder Granbündner Alpen, und die rhätischen oder Tproler Alpen (bis zum Großglockner). — Die östliche Kette endlich besteht aus den norischen oder salz- burger- und steierschcn Alpen (bis zur Donau bei Wien); ans den karnischen oder kärnthischen Alpen (bis zum Terglu); und aus den jütischen oder krainschen Alpen, die sich bis zum adria- Meere hinziehen. Ein Seitenstock der Scealpen sind die Apenninen. Die scs ist das Hauptgebirge Italiens und bildet gleichsam den Rük- ken desselben. Es durchzieht in südöstlicher Richtung das ganze Land und theilt die ohnehin schmale Halbinsel der Länge nach fast in zwei gleiche Hälften. In Unteritalien, an der Quelle des Bradanus, theilt es sich in zwei Arme. Der westliche reicht bis zum Vorgebirge Zephirium (Spartivento); der östliche bis zum Vorgebirge Jappgium (Leuca). Selbst die Gebirgsketten Siciliens gehören zu diesem ansehnlichen Alpenzweige, der sich erst mit dem Vorgebirge Passaro auf vorgenannter Insel endi- get und, einige Biegungen miteingerechnet, eine Länge von 180 Meilen hat. Die Apenninen sind nicht so hoch und rauh als die Alpen, und stellenweise ziehen sich Waldungen bis zu ihrem Gipfel hinauf. Am höchsten ist der Gebirgsstock in Mittelitalien, zwischen den Mündungen der Tiber und des Aternus, in den jetzt sogenannten Abruzzen, wo die steilsten Bergkuppen eine Höhe von 8000 Fuß haben und von Oktober bis März mit Schnee bedeckt sind. Der Westrand der Apenninen ist vulkanischer Na- tur. Davon zeugen hier die vielen aus ausgebrannten Kratern

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 5

1849 - Münster : Coppenrath
entstandenen Seen; davon die aus verschiedenen Öffnungen und Spalten des Bodens aufsteigenden Schwefeldünste; davon end- lich die häufigen Erdbeben und Ausbrüche der Vulkane. Da die Halbinsel selbst nur schmal begrenzt ist und zudem in ihrer Mitte von dem Apennin durchzogen wird, der seine Zweige fast überall nach dem Meere aussendet; so können die Flüsse nur einen kurzen Lauf haben. Die meisten sind nur Gieß- bäche oder Küstenflüsse und einige versiegen sogar während des Sommers. Nur in Oberitalien, wo die Berge sich öffnen und vom südlichen Abhange derselben die Gewässer in die Ebene zu- sammenströmen, bildet sich ein großer schiffbarer Fluß, der Po (Padus). Dieser ist der König der italischen Ströme. Er kommt majestätisch von der Höhe des monle Viso aus den kot- tischen Alpen hervor, durchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien; und nachdem er sich auf seiner Bahn durch die große Thalebene mit vielen Flüssen und Bächen, die sich an bei- den Seiten mit ihm verbinden, verstärkt hat, stürzt er sich end- lich durch sieben Mündungen in das adriatische Meer. Unter den Ländern Europas ist Italien bei weitem das schönste. Die Natur selbst hat es wie zu einem europäischen Lustgarten ausgeschmückt; denn über kein anderes Land hat sie ihre Reize in solcher Fülle und Mannigfaltigkeit ausgegossen. In den südlicher gelegenen Theilen insbesondere herrscht fast ein immerwährender Frühling; ein stets blauer Himmel wölbt sich über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Ta- gen die Mittagsgluth. Die edelsten Südfrüchte, die bei uns sel- ten und nur unter der zartesten Pflege in Treibhäusern durch den Wechsel der Jahreszeiten gebracht werden können, gedeihen dort fast ohne Wartung und Pflege in üppiger Fülle. Zwei-, ja dreimal im Jahre trägt dort der Acker, und fünfmal verjün- gen sich die Wiesen. Wegen solcher Fülle des Liebreizes und des Segens war die apenninische Halbinsel von je her nicht nur der Stolz ihrer Bewohner, sondern auch das Land der Sehn- sucht für den Fremden. Darum ist sie auch zu jeder Zeit in Sagen und Liedern vielfach gefeiert worden. Nach der Dichtung der Alten hat sie der Gott Saturn selbst zu seiner Herrschaft auserkoren, und hievon soll das gesegnete Land seinen Namen „Saturnia" erhalten haben.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 162

1849 - Münster : Coppenrath
162 Wie erschrak Hannibal, als er sein Heer musterte! Über die Hälfte war umgekommen. Nur noch etwa 26,000 Mann Fußvolk und 6000 Reiter hatte er bei sich. Er suchte die am Fuße des Gebirges wohnenden Gallier, die ohnehin Feinde der Römer waren, auf seine Seite zu bringen und mit ihnen sein Heer zu verstärken. Nachdem er seine Truppen einige Zeit sich hatte erholen lassen, griff er zuerst die Hauptstadt der Tauriner an, die das ihnen angebotene Bündniß nicht hatten eingehen wollen, und eroberte sie. Dadurch gewann er Lebensmittel für sein Heer und das Vertrauen der Gallier, die jetzt haufenweise in seine Dienste traten. §. 39. Kannibal's Siege in Italien. (218—203). Das hatte sich wohl kein Mensch in Rom gedacht, daß der junge Afrikaner, wenn man ihn auch sonst wohl als einen unternehmenden Kriegeshelden kannte, mit einem ganzen Heere, auf ungebahnten Wegen, in der kalten Herbstzeit über die Alpen gehen würde, über welche sich kaum im Sommer ein Reisender ohne Führer wagte. Man hatte vielmehr einen Angriff zur See erwartet. Sobald der Consul P. Cornelius Scipio in Massilia über die Absicht des Hannibal Gewißheit erhalten hatte, schickte er seinen Bruder, Cnejus Scipio, (später „Afrikanus" ge- nannt), mit einm Theile seines Heeres nach Spanien; er selbst kehrte nach Italien zurück, um hier den Hannibal zu erwarten. Demnach wurde der Schauplatz des Krieges ein dreifacher. Scipio traf mit dem Hannibal an dem Ticlnus (Tessino), ei- nem von den linken Nebenflüssen des Padus, zusammen, und es kam hier (218) zu einem hitzigen Reitergefechte, in welchem Scipio geschlagen und schwer verwundet, nur durch seinen sieben- zehnjährigen Sohn aus der Lebensgefahr gerettet wurde. Der Ausgang dieser Schlacht setzte die Römer in Erstau- nen, aber schreckte sie nicht. Schleunigst wurde der andere Con- sul Sempronius mit seinem Heere aus Sicilien herüberge- rufen. Dieser, hofften sie, würde schon den verwegenen Alpen- zügler gegen das Gebirge zurückwerfen und ihn dort sammt sei- nen erstarrten Soldaten vernichten. Nach einigen Schwierigkei- ten vereinigten sich beide consularischen Heere an dem Flusse Trebia, einem der rechtsher strömenden Zuflüsse des Padus.

5. Die alte Geschichte - S. 299

1846 - Münster : Coppenrath
299 wilden Männer und an ihre furchtbare Stimme zu gewöhnen. Und wenn er eine günstige Gelegenheit ersah, daß ein kleiner Haufen der Feinde allein war, so that er schnell einen Ausfall auf sie mit Gewalt und Überzahl, damit die Seinen nur erst im Kleinen siegen lernten. Solches Zaurern ermüdete die streitlustigen Deutschen. Als diese sahen, daß er ihre Herausforderung zur Schlacht nicht annahm, brachen sie endlich auf und zogen an seinem Lager vorbei des Weges nach Italien. Den römischen Soldaten riefen sie noch mit beißendem Spotte zu: „Ob sie etwas an ihre Weiber nach Rom zu bestellen hätten?" Marius aber folgte ihnen zur Seite mich, sich immer auf den Höhen haltend, damit sie ihn nicht unversehens angreifen könnten. Bei Aquä Sertiä, der jetzigen Stadt Air im südlichen Frankreich, machten sie Halt, und Marius bezog wieder, ihren gegenüber, eineil'chunztes Lager. Hier aber ward dem siegreichen Anzuge der^Mandernden Horden die Grenze gesetzt. Hier wurden sie unter ihrem riesigen Anführer Teutobod im Jahre 102 von Marius überfallen und in einer zweitägigen Mordschlacht fast gänzlich vernichtet. Unterdesien hatten die Eimbern einen andern Weg einge- schlagen, indem sie über die räthischen Alpen in das schöne Italien schrecklich Hinabstiegen. Auf ihren großen hölzernen Schilden glitten sie die Gletscher hinab, fingen dann an, Riesen gleich, Bäume auszureißen, Felsen abzutragen, die sie in den Athesis (Etsch) warten, um bequemer hinüberzukommen. In der Schlacht verbanden sie die vorderen Reihen mit Ketten, um nicht getrennt zu werden. Vergebens suchte der Consul K a t ü l u s diese Horden am Padus (Po) aufzuhalten. Da stieß der siegreiche Marius zu ihm, und nun schlugen und vernichteten beide in den Ebenen bei Verona im Jahre 101 auch die Cimbern. Nach der Nieder- lage der Männer wehrten sich noch verzweifelnd die Weiber in der Wagenburg. Endlich, als diese alles verloren sahen, warfen sie mit fürchterlichem Geheule ihre kleinen Kinder unter die Räder der Wagen und unter die Füße der Lastthiere, damit sie nur nicht

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 46

1871 - Münster : Coppenrath
deutendsten Werbeplatz des Kaisers. Die Kaiserlichen zogen sich nach Bayern zurück, und als Schärtlin sie verfolgen wollte, erhielt er vom Augsburger Stadtrath, dessen Dienstmann er war, den Befehl, das neutrale Gebiet des Herzogs von Bayern nicht zu betreten. So wurde der Plan des kühnen Feldherrn, Negensbnrg selbst anzugreifen, wo sich noch immer der Kaiser mit seiner kleinen Macht befand, vereitelt. Um den italienischen Truppen den Durchgang zu versperren, besetzte er schnell die Ehren b erg er Klause, den wichtigsten Paß aus Italien nach Deutschland. Schon machte er Anstalt, weiter über die Alpen zu rücken, der Stadt Jnnspruck sich zu bemächtigen und mithin beide Wege, welche aus Italien durch Tirol nach Deutschland führen, zu versperren; als ganz Tirol zu den Waffen griff, und ihm auch noch von bett Bundeshäuptern der Befehl ertheilt ward, Tirol sogleich zu räumen, weil der König Ferdinand, der Herr des Landes, bett Krieg noch nicht erklärt Hobe. So warb der Kaiser durch die Uneinigkeit und Planlosigkeit feiner Gegner aus der drohenden Gefahr gerettet und konnte feiiffc Macht mit neuen Truppen verstärken. Alsbald brach auch das sächsische und hessische Heer nach Süddeutschland auf. Die beibett Buitbeshäupter schielten dem Kaiser eine förmliche Kriegserklärung zu, in welcher es unter anderen hieß: „sie seien sich keiner Widersetzlichkeit gegen ihn bewußt; er aber habe die Absicht, ihren Glauben und die Freiheit des Reiches gewaltsam zu unterbrücken." Da sprach der Kaiser bte Reichsacht über sie aus, nannte sie Empörer, Meineidige und Hochverräter, bte ihm Krone mtb Scepter nehmen wollten, nnb trug bent Herzoge Moritz von Sachsen*) die Vollziehung der Reichsacht ans. Dieser war selbst Protestant, dazu Vetter des Kurfürsten und Schwiegersohn des Landgrafen *) Sachsen bestand dcnials ans bcm Kurfürstenthnme und beut Her-zogthnme. Jenes gehörte der älterm ober Ernestinischen, bieses bev jüngeren ebev Albertinischen Linie. Die kurfürstliche Üicfibcnj war Wittenberg, die herzogliche Leipzig.

7. Die Alte Geschichte - S. 327

1866 - Münster : Coppenrath
327 in Schrecken. Jetzt znm erstenmale bewarb sich Niemand um die Consulwürde. Selbst der Adel war jetzt für Marius. Da nahm sie der düstere Mann von Arplnum und zog mit seinem Heere zu dem gefahrvollen Kampfe aus. An der Rhone traf er zuerst die Teutonen und schlug ihnen gegenüber ein verschanztes Lager auf. Da kamen die fremden Männer in wildem Unge- stüm vor das Lager und neckten und höhnten das römische Heer und forderten es trotzig zum Kampfe heraus. Das Gebirge um- her und die Ufer des Stromes .hallten wieder von ihrem Krie- gesgeschrei. Aber Marius ließ sich nicht aus der Fassung brin- gen. Er hielt sich lange ruhjg in seinem wohlbeftigten Lager, um seine Krieger erst an den entsetzlichen Anblick der wilden Männer und an ihre furchtbare Stimme zu gewöhnen. Und wenn er eine günstige Gelegenheit ersah, daß ein kleiner Hau- sen der Feinde allein war, so that er schnell einen Ausfall auf sie mit Gewalt und Ueberzahl, damit die Seinen nur erst im Kleinen siegen lernten. Solches Zaudern ermüdete die streit- lustigen Deutschen. Als diese sahen, daß er ihre Herausfordernug zur Schlacht nicht annahm, brachen sie endlich auf und zogen an seinem Lager vorbei des Weges nach Italien. Den römischen Soldaten riefen sie noch mit beißendem Spotte zu: „Oo -sie etwas nach Nom an ihre Weiber zu bestellen hätten?" Marius aber folgte ihnen zur Seite nach, sich immer auf den Höhen haltend, damit sie ihn nicht unversehens angreifen könnten. Bei Agua Sextlä, der jetzigen Stadt Aix im südlichen Frankreich, machten sie Halt, und Marius bezog wieder, ihnen gegenüber, ein verschanztes Lager. Hier aber ward dem siegreichen Anzuge der wandernden Horden die Grenze gesetzt. Hier wurden sie unter ihrem riesigen Anführer Teutobod im Jahre 102 von Marius überfalleil und in einer zweitägigen Schlacht fast gänz- lich vernichtet. Teutobod selbst gerieth in Gefangenschaft. Unterdessen hatten die Cimbern einen anderen Weg einge- schlagen, indem sie mit den Tigurinern vom Ostfuße des Jura über den Brennerpaß in das schöne Italien schrecklich hinab-

8. Die Alte Geschichte - S. 272

1875 - Münster : Coppenrath
272 vollen Kampfe aus. An der Rhone traf er zuerst die Teutonen und schlug ihnen gegenber ein verschanztes Lager auf. Da kamen die fremden Männer in wildem Ungestm vor das Lager und neckten und hhnten das rmische Heer und forderten es trotzig zum Kampfe heraus. Das Gebirge umher und die Ufer des Stromes hallten wieder von ihrem Kriegesgeschrei. Aber Marius lie sich nicht aus der Fassung bringen. Er hielt sich lange ruhig in seinem wohlbefestigten Lager, um seine Krie-ger erst an den entsetzlichen Anblick der wilden Männer und an ihre furchtbare Stimme zu gewhnen. Und wenn er eine gnstige Gelegenheit ersah, da ein kleiner Haufen der Feinde allein war, so machte er schnell einen Ausfall auf sie mit Gewalt und Ueberzahl, damit die Seinen nur erst im Kleinen siegen lernten. Solches Zaudern ermdete die streit-lustigen Deutschen. Als diese sahen, da er ihre Herausforderung zur Schlacht nicht annahm, brachen sie endlich auf und zogen an seinem La-ger vorbei des Weges nach Italien. Den rmischen Soldaten riefen sie noch mit beiendem Spotte zu: ob sie etwas nach Rom an ihre Weiber zu bestellen htten? Marius aber folgte ihnen zur Seite nach, sich immer auf den Hhen haltend, damit sie nicht unversehens angreifen knnten. Bei Aqua Sexti, der jetzigen Stadt Aix im sdlichen Frankreich, machten sie Halt, und Marius bezog wieder, ihnen gegen-ber, ein verschanztes Lager. Hier aber ward dem siegreichen Zuge der wandernden Horden die Grenze gesetzt. Hier wurden sie unter ihrem riesigen Anfhrer Teutobod im Jahre 102 von Marius berfallen und in einer zweitgigen Schlacht fast gnzlich vernichtet. Teutobod selbst gerieth in Gefangenschaft. Unterdessen hatten die Cimbern einen anderen Weg eingeschlagen, indem sie mit den Tignrinern durch die Mittelalpen der den Bren-nerpa in das schne Italien hinabstiegen. Vor ihnen ging wilder Schrecken; auf ihren groen hlzernen Schilden, so hie es, lieen sie sich die Berge hinabgleiten, fingen dann an, Riesen gleich, Bume aus-zureien, Felsen abzutragen, die sie in den Athesis (Etsch) warfen, um bequemer hmberzukommen. In der Schlacht banden sich die vorderen Reihen mit Stricken zusammen, um nicht getrennt zu werden. Berge-bens suchte der Consul Catlus diese Horden am Padns (Po) aufzuhalten. Da stie der siegreiche Marius zu ihm, und nun schlugen und vernichteten beide auf der Raudischen Ebene bei Verona im Jahre 101 auch die Cimbern. Nach der Niederlage der Männer wehrten sich

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 14

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
14 Die deutschen Ströme. And der Schneeschmelze, worauf im trockenen Sommer oft vollständiges Austrocknen der kleinen Erzgebirgs- und Sudetenabflüsse und selbst in Elbe und Oder ein beklagenswert niederer Wasserstand eintritt, deu einzelne starke Gewitterregen nur zu rasch, aber auch zu kurz unterbrechen. Vergleicht mau die Nieder-, Mittel- und Hochwasserstände, so ergeben sich daher geringere Schwan- hingen bei den Alpenflüssen als bei denen des Mittel gebirges. Uud je kleiner der Fluß, desto größer ist der Unterschied zwischen Mittelstand und Hochwasserstaud. Er ist bei der Elfter fünfmal so groß als bei der Isar. Tie Anschwellungen unserer Mittelgebirgsflüsse sind durchaus größer und länger im Winter als im Sommer. Wo diesen Winterschwelleu sich die sommerliche Zufuhr aus d?n Firnfeldern und Gletschern der Alpen anreiht, wie beim Rhein, haben wir die günstigsten Wasserstaudsver Hältnisse. Daß der Rhein der verkehrsreichste Strom Europas ist, häugt auch damit zusammen. Die Wasser- stände der deutscheu Flüsse sind, seitdem Messungen vor liegen, sicherlich gesunken. An der Jller und am Inn sind sowohl die höchsten als die niedrigsten Wasserstände zurück- gegangen. Das hängt zum Teil auch mit deu Eiudäm mungen und Geradleguugen zusammen, die im Interesse der vou Überfchwemmuugsgefahr bedrohten Au- wohner und des Verkehrs bei uns iu so großartigem Maße durchgeführt worden find wie nirgends iu Europa. Der Rhein ist bis nach Maxau, dem Hafen von Karlsruhe, großen Dampfern zugänglich und wird bis Straßburg dem regelmäßigen Verkehr geöffnet werden. Bremen und Hamburg sind durch die Vertiefung der Unterwefer und der Unterelbe deu großen Ozeandampfern zugänglich gemacht, und anf der Oberweser und der Fulda dringt jetzt der Schiffsverkehr bis Kassel vor, auf der Oder wird ihm der Weg bis Kasel erschlossen, auf der Donau ist Ulm als Endpunkt ins Auge gefaßt. Frankfurt ist durch die Vertiefung des uutern Mains eiu großer Hafenplatz geworden, und die Kanalisierung des Mains

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 18

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
18 Die südbayrische Hochfläche. laus gleichen sich täuschend bei fast allen diesen Ge- wässern; die meisten strömen in gleicher Linie von Siid- West nach Nordost. Bei den Tälern des Lech, der Isar. Jller, Amper, Paar, Glon, Znsamm, Schmutter usw. ist allenthalben, sowie sie den äußersten Damm des Hoch- gebirges durchbrochen haben, die Talweitnng unoerhält- nismäßig breit gegeu die Höhe der umsäumenden Hügel und die Masse des Wasserlaufs. Sonst bändigt und beherrscht in der Regel der Berg, ja der Hiigel den Fluß oder Bach, zwingt ihn um seine Ecken und Vorsprünge sich zu beugen: die Felsen und Höhen sind die Riesen,, und die Bäche, zu ihren Füßen sich windend, die Zwerge. Hier dagegen sieht es aus, als ob die Hügel den Bächen nachliefen und obendrein stets iu ehrerbietiger Ent- fernuug: diese Alpenströme ohne Alpen sind die Riesen,, und die Hiigel ohne sichtbaren Felsenkern mit rundlichen Formeu die Zwerge. Man sieht fast überall zu viel Himmel und zu viel Erde. Die größern Flüsse dieser Hochfläche haben 'selten ein geregeltes Bett, sie laufen fast überall iu zahlreiche Zweiggeflechte und Seitenarme auseinander und neh- men mit nutzlosen Jnselchen, Saud- und Geröllbänken, Altwassern, kleinen Sümpfen dreimal mehr Platz eiu, als ihnen von Rechts wegen gebührte. In diesen schwer zugänglichen Flußaueu herrscht oft noch Urwildnis. Denn es sind diese Flüsse noch nicht Kuechte der Gesit- tüug, sondern wilde Feinde derselben. Sie hemmen den Verkehr, statt ihn zu belebeu. Die menschliche Ansiedelung bat sich nicht au ihren Ufern gesammelt, sie ist ihnen viel- mehr möglichst weit ausgewichen. Das Schwemmland, welches das Hochwasser heuer geschaffen, wird im nächsten Jahre wieder verschlungen von den tobenden Fluten. Vielleicht zeigeu sie nur in einer einzigen regnerischen Sommerwoche ihre volle jähe Zerstörungswut, aber eiu paar Stuuden genügen dann, um deu Acker, welchen man jahrelang dem Element mühselig abgetrotzt, in eine für immer zur Kultur unfähige Geröllbank zu verwandeln.
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